Bist du ein Jaegerdude?

Rennwagen mit Jägermeisterwerbung

Na, du Jaegerdude? Wer denkt, die deutsche Sprache würde immer mehr englische Begriffe als Lehnwörter aufnehmen, weil der amerikanische Imperialismus durch die Musikszene, wie die Gattung des „Gangster-Raps“ und Internet in der Jugend überhand nimmt, der irrt sich. Gerade in den USA, vor allem in unseren modernen Großstädten wie New York werden deutsche Lehnwörter in den Familien der „Bildungsbürger“ benutzt.

Wer was auf sich hält spricht deutsch

Wer etwas auf sich hält spricht deutsch und das nicht erst seitdem „Tokio Hotel“ auch in den USA Erfolge feierten.

Fast jeder wird wissen, dass Wörter wie Angst (German Angst) und Kindergarten längst in die englische Sprache gefunden hat. Dies sind aber nicht die einzigen Wörter, welche es bei uns in den USA in die Sprache geschafft haben.

Where’s the Fingerspitzengefuhl

Immer wieder findet man in den großen Medien der USA, dass deutsch gesprochen wird.
So betitelte 2005 die angesehene „New York Times“ eine Bücherrezession mir „The Other Shulman: Marathon Mensch“*1, in dem sich zum Beispiel auch das Wort „doppelgänger“ finden lässt.

Oder aber man konnte bereits 1995 über Bill Clintons Außenpolitik in der NY Times lesen: „Where’s the Fingerspitzengefuhl?“*2

There are no verbotens with me!

Ein Kommentator stellte in der gleichen Zeitung fest, dass in der Bush-Regierung ein riesiges „Mensch Gap“, und „Donald Rumsfeld isn’t a mensch.“

Die „New York Post“ titelte zu einer Razzia bei einer Mafiafamilie: „Gotti Blitz“.

Ein Politiker wollte im Fernsehen verständlich machen, dass es für ihn keine Tabus gäbe, in dem er sagte: „There are no verbotens with me!“

ACHTUNG!

Im Gegensatz zu den Briten, die gerne die deutsche Sprache mit Wörtern, wie „Achtung“, „Panzer“, „Angst“, um eher negative Gefühle zu übermitteln, nutzen, werden in den USA Wörter benutzt, die auf die Tradition der Denker und Dichter hinweisen. So werden Wörter verwendet wie der „Bildungsroman“, die „Weltanschauung“, das „Leitmotif“ (ja, mit „f“ geschrieben).

Sturm-und-Drang-Zeit

Alltäglich findet man die Pretzel (Bretzel), den „Strudel“, die „Gesundheit“, den „Deli“, welcher sich von Delikatesse ableitet und ein solcher Shop ist, oder aber die „Schadenfreude“!
Wer mutig ist, versucht sich an Worten wie „Sturm-und-Drang-Zeit“ oder das „Lumpenproletariat“.

Du bist so uber

Besonders haben es den US-Bürgern aber auch deutsche Präfixe wie „über“ angetan, so kommt es dann auch zu der Wortschöpfung „Uberpackers“, was nicht mehr bedeutet, dass ein Schulkind einfach einen zu großen Rucksack zur Schule tragen muss. Einige Leute haben einen „Uberkitsch“ in ihrer Wohnung, was bedeutet, dass ihre Wohnung vielleicht etwas zu kitschig eingerichtet ist.

Andere bestellen sich ein Uber als Fahrdienst.

Bist du ein Jaegerdude?

Die Amerikaner finden die deutsche Sprache einfach „wunderbar“ und damit bleibt noch die abschließende Frage, ob du ein „Bildungsburger“ und „Jaegerdude?“ bist.
Ach, du weißt nicht, was ein Ein Jaegerdude ist? Wenn du ein Jaegerdude bist, bist du ein trinkfester Partyszenetyp, der einen Jägermeister nach dem anderen trinkt.

Mehr deutsche Begriffe, die es in die englische Sprache geschafft haben, findest du auf Wikipedia.

Ich würde gerne deine Meinung zum Thema „Sprachen, Lehnwörter und ihre Beeinflussungen auf eine Sprache“. Diskutiere mit mir und anderen über dieses Thema in der Kommentarfunktion unter diesem Artikel.

Immer mehr Deutsch-Kurse

Übrigens besuchen immer mehr High School Schülerinnen und Schüler Deutsch-Kurse in den USA.
Daran erkennt man sicher, welchen Stellenwert mittlerweile die deutsche Sprache bei uns in den USA hat.

Dein Jaegerdude

Autogramm von HoernRockz

Bildnachweise:
Titelbild Rennwagen von Martin Bächer auf Pixabay
Das gezeigte Bild „Jaegerdude“ steht unter einer Creative Commons-Lizenz, die du hier nachlesen kannst. Flickr-User „Xenlab„, Bild „emo band headshots“ (Jagerdude)

*1 Other Shulman: Marathon Mensch, New York Times, 16. Oktober 2005 (http://www.nytimes.com/2005/10/16/books/review/16genzlinger.html)

*2 Essay; Where’s the Fingerspitzengefuhl?, New York Times, 9. März 1995 (http://query.nytimes.com/gst/fullpage.html?res=990CE1D71F31F93AA35750C0A963958260)

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