Toleranz, mehr Toleranz – Auf einem Auge blind

Klemmbaustein Pirat

Toleranz – An sich wollte ich diesen Artikel mit „… auf dem rechten Auge blind“ betiteln (warum wirst du im Artikel lesen), dann aber fiel mir auf, es könnte den Eindruck erwecken, das dieser Beitrag sich um die Thematik der „Rechten Gesinnungen“ kümmere, statt um ein Thema der Toleranz in der schwulen Community an sich.

Nein, das wird auch nicht der gefühlt drölfmillionste Artikel im Internet über die Forderung nach mehr Toleranz gegenüber der lesbisch-schwul-bisexuellen-trans-quere+ Gemeinschaft (LGBTQ+). Nein, es wird eher eine Art Spiegel für jene Gemeinschaft – zumindest für einige und sollte ihnen einmal ihre Toleranz aufzeigen.

Natürlich kann ich in diesem Beitrag nur auf meine Erfahrung und Meinung zurückgreifen. Was ihn vielleicht für einige einseitig erscheinen lässt, aber versucht sucht euch einmal dem Inhalt dessen zu öffnen.

Vorneweg zunächst einmal eine …

Begriffsklärung von Toleranz

Der Duden beschreibt den Begriff „Toleranz„, wie ich ihn behandeln möchte, einfach mit dem Wort „Duldsamkeit“. Heißt, andere und anderes dulden. Wobei man heute unter dem Begriff umgangssprachlich häufig auch die Anerkennung einer Gleichberechtigung versteht und damit den eigentlichen Begriff hinausgeht, vgl..

Toleranz fordern, aber …

Diese Gleichberechtigung und Duldung wird gerne auch von der LBGTQ+ gefordert und das auch nicht zu Unrecht. Nur scheinen einige selbst diese Toleranz gar nicht aufzuweisen. Würden sich aber aufregen, wenn man ihnen gegenüber keine Toleranz ausübt. – Das mag menschlich sein, die LGBTQ+-Gesellschaft ist keine andere als die durchschnittliche Gesselschaft.

Wie komme ich darauf?

Na ja, wie es immer so ist, eigene Erfahrung und Erlebtes und von denen möchte ich dir zunächst einmal berichten.

Das Auge

Ich zum Beispiel, das werden einige wissen, bin seit ein paar Jahren auf dem rechten Auge durch eine Erkrankung, die ich zum Teil nicht allzu ernst nahm – meine Schuld -, fast blind. Das Auge hat auf Grund dessen eine Verfärbung, heißt, es ist nicht so blau, sondern leider eher „blau-grau“, wobei ein grauer Schleier über dem Auge eher die Überhand hat. Leider kann das Auge auch nicht mehr richtig fixieren und schielt etwas nach rechts. Ich gebe zu, das ist nicht schön und mich ärgert das auch.

Sicher verwirrt das einige, die mich ansehen.
Gut, meine Frisur ermöglicht mir, meine Augen meistens zu verstecken. Allerdings wer mir gegenüber steht oder sitzt und mir richtig in die Augen sieht – man kann das Auge nicht immer ganz verstecken -, der weiß vielleicht nicht, mit welchem Auge man fixiert wird (wobei ich ja meine, dass es logisch ist, dass sie das linke Auge fixiert ^^). Ich verstehe schon, dass dies, kennt man mich nicht, irritierend ist.

Allerdings, dass man mich auf Grund dieses Defektes ablehnt, finde ich schon… hm, ich nenne es einfach mal „schräg“!

Bis vor wenigen Tage habe ich an sich nie Probleme mit Auge gehabt.
Heißt, ich wurde zwar schon oft gefragt: „Sag mal, was ist denn mit deinem rechten Auge?“ oder „Hast du zwei verschiedene Augenfarben?“ Dann habe ich den Leuten erklärt, was los ist und gut ist.

Plötzlich war das Auge – das äußerliche ein Problem

Jetzt wurde mir allerdings zugetragen, wie ein schwuler Bekannter meines Freundes meinen Freund fragte, ob er wirklich mit mir zusammen wäre und wie man mich (ich übertrage es einmal frei, da ich es nicht wörtlich weiß) lieben könne.

Gut, die Person, die ihn fragte, hat noch mehr Probleme mit mir. So kann er auch meine langen Haare nicht leiden und finde wohl mein Gesicht hässlich. (Stimmt, ich finde mich selbst auch nicht gut aussehend – ist der Typ aber auch nicht, na und -, hab leider manchmal leichte Pickelchen und Püstelchen.)

Toleranz

Aber genau an der Stelle sind wir beim Thema Toleranz.
Toleranz würde doch bedeuten, dass er meine Haare, mein Aussehen, mein Auge, die Partnerschaft zumindest duldet, ohne sich zu mokieren oder diese zu hinterfragen! Ich bin mir sicher, er fordert selbiges sich gegenüber und seiner Art zu Leben, also als schwuler Mann mit Partner.

Ich kenne ihn nur von einem Treffen, bin mir aber sicher, dass er einer wäre, der bei homophoben Verhalten ihm gegenüber sich sofort aufregen und beschweren würde.

Natürlich könnte ich mein rechtes Auge entfernen lassen, dann müssten Leute wie er, es nicht mehr ertragen zu sehen.
Dann hätte ich ein schniekes Glasauge, das wäre sogar in der Augenfarbe meines linken Auges. – Würde aber vermutlich auch mehr oder weniger starr geradeaus gucken.

Außerdem müsste ich das Auge öfter mal entfernen und reinigen, ganz davon abgesehen, dass man nicht einfach mal eben so ein „Glasauge“ in die Augenhöhle setzen kann, sondern dazu unter anderem eine umfangreiche Augen-OP gehört. – Aber warum sollte ich mein Auge entfernen lassen? Weil andere damit ein Problem haben?

Außer, dass es fast blind ist, eine andere Farbe aufweist und vielleicht nicht immer die Person mir gegenüber fixiert, ist das Auge erhalten. Es besteht kein Grund einer Enukleation des Auges.

Soll ich mein Auge entfernen lassen, weil es jemanden nicht passt? – NEIN!

Alternativ könnte ich natürlich auch noch, wie ein Pirat, eine Augenklappe tragen, damit niemand mehr mein dämliches Auge sehen muss. ^^ – Wobei, reichen denn meine Haare nicht? Nee, man sieht das Auge ja trotzdem manchmal. – Also doch die Augenklappe!

Was meine Pickelchen betrifft, könnte ich ein Medikament einnehmen, was allerdings als Nebenwirkung hat, dass es nicht selten eine spätere Leberschädigung mit sich bringt. Heißt, ich müsste regelmäßig meine Blutwerte überprüfen lassen und kann am Ende trotzdem ein Problem mit der Leber haben.

Will ich das? – Nein!

Ich nutze lieber die alltäglichen Mittelchen und hoffe, dass meine Haut mal irgendwann einsieht, dass sie das Pickeln einstellt, ggf. nutze ich, nein, ich nutze Make-up, um die Pickelchen zu überdecken und lebe damit. Beschwere mich nicht.

Oberflächlichkeit ist verbreitet

Unterm Strich möchte ich mit ich mit dem Artikel auf die Oberflächlichkeit nicht weniger schwulen Männer hinaus.

Wer sich mal in den online oder im realen Leben umsieht, wird sehen, wie schwule Männer (vielleicht auch Männer allgemein), nicht selten über 40, etwas dicklich, Bierbauch bis hin zu Adipositas, behaart von Fuß bis ins Gesicht, aber Glatze, Hornbrille, möglichst junge Typen (18 bis maximal 25 (besser 20)), schlank (ein BMI über 21 geht für die mal gar nicht!), unbehaart, ohne Brille, und mit vollem Haar suchen. (Ich gebe zu, das kann mehr oder weniger auch auf heterosexuelle in oder kurz nach der Midlife-Crisis Männer übertragen.)

Natürlich bei jeglicher Intoleranz gegenüber Menschen, die nicht ihrem Ideal entsprechen. Heißt, sie würden nicht mal mit Personen reden, die ihre Ideale nicht erfüllen. Nein, sie würden eher noch heftigste darüber lästern und sich mokieren. Mir persönlich ist es egal! – Fast.

Toleranz und Frauen

Ein weiteres Beispiel, das ich so nicht nur einmal erlebt habe, sind schwule, die Frauen kategorisch ablehnen.
Ja, sogar Lesben als „widernatürlich“, weil zu männlich, ansehen.

Ich habe einen schwulen Bekannten, der Frauen weder am Arbeitsplatz, noch in der Freizeit wirklich anspricht oder gerne um sich hat. Er findet es eher, so nach seinem Bekunden, unangenehm und teilweise sogar abstoßend. Findet man ihn aber als schwulen selbiges, hört man fragende Sätze wie: „Wie kann man nur! … Die sind doch alle homophob!“ … Weiter folgt, wie denn eine heutige Gesellschaft noch so homophob sein könne. Es wäre ja immer noch alles ganz, ganz schlimm!

Andere Schwule finden heterosexuellem Sex widerlich und äußern dies auch ganz offen.
Regen sich dann aber über Homophobien auf und verlangen Toleranz.

Forderung

Diese Schwulen fordern also allen Ernstes TOLERANZ?

In diesem Sinn…

Greetz

Autogramm von HoernRockz

Dieser Artikel war bereits im September 2013 in meinem Blog – dem „alten Blog“ erschienen. Ich habe mich im September 2019 entschieden mit dem Blog neu anzufangen. Einige Artikel, so habe ich im April 2021 beschlossen, werde ich dennoch übernehmen. Ich habe bei diesem Artikel neue Bilder eingefügt. So kommt es, dass ein Bild vom CSD 2019 im Artikel zu sehen ist und Bilder, die mich nach 2013 zeigen.

Bildnachweise, wenn nicht von mir
Beitragsbild/Pirat von Bild von Andrew Martin
Mops von Eszter Hornyai alle auf Pixabay

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