Wie transportiert man Mitgefühl?

Sonnenuntergang über der Ostsee auf Fehmarn am Fährhafen Puttgarden

Kennt du das vielleicht auch? Jemand erzählt dir etwas über ein sehr persönliches, negatives Geschehen oder Schicksal, das ihr oder ihm widerfahren ist und du reagierst (gefühlt) irgendwie unangemessen?

Unangemessene Reaktion statt Mitgefühl

Mir passiert das ziemlich oft, eigentlich immer.
Es ist so, dass ich, wenn mir jemand von einem Schicksal erzählt, sehr nüchtern, – für Menschen von außen – scheinbar sehr kalt reagiere.

Das erzählte nehme ich auf und höre zu, aber selbst eine Emotion kann ich der Person gegenüber nur schwer oder gar nicht ausdrücken. Dennoch analysiere ich das Erzählte und das Geschehene. Ich sage auch, dass es mir leid tue, aber ich kann dabei wohl keine Emotion über meine Stimme, meine Mimik transportieren.

Aus dem Grund denken viele von mir, ich wäre emotionskalt und hätte keine Gefühle für andere. Für Außenstehende muss mein: „Tut mir leid“, wohl immer wieder geheuchelt vorkommen, aber das ist es nicht.

Dabei ist es eigentlich viel mehr so, dass mich solche Situationen beklemmen und eine Art Selbstschutz, denke ich, dafür sorgt, dass ich offenbar einen Schritt zurückgehe und ich es, von außen betrachtet, emotionslos aufnehme.

Witzig sein zu wollen, ist die falsche Reaktion

Manchmal versuche ich diese Situationen aufzuheitern, was vermutlich die schlechteste Reaktion ist. Aber in diesen Augenblicken kommt der „Optimist“ in mir heraus, der versucht, etwas Gutes, an dem Schlechten zu finden, damit der Menschen, dem etwas geschehen ist, für diesen einen kleinen Moment abgelenkt wird. Allerdings geht diese Taktik manchmal erst Recht nach hinten los.

In Wahrheit ist aber so, dass es mich Schicksale von Freunden, Bekannten, selbst von Fremden schon mitnehmen und ich auch die Verzweiflung verstehe, fühle, sie aber selbst nicht transportieren kann. Gründe gibt es dafür wohl, aber die hier aufzuzählen, wäre möglicherweise zu viel.

Ich erwarte kein Mitgefühl

Übrigens ist das auch der Grund, warum ich nicht erwarte, wenn mir etwas widerfährt, dass ich von Mitmenschen Mitgefühl erhalte, oder ähnliches. Ich kann verstehen, wenn man auf Distanz geht, oder es vielleicht auch gar nicht verstehen kann.

Wie gehst du mit derartigen Situationen um? Deine Meinung würde mich interessieren. Erzähle mir davon doch in den Kommentaren.

Dein

Autogramm von HoernRockz

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