Abi-Kommentare: Meine Abi-Rede

Mikrofon

Abi-Rede – Ich habe bereits im Blog Kommentare zu mir und von mir zu meinen besten Freundinnen aus dem Jahrgangsbuch veröffentlicht. Zum Abi gehört auch eine Rede. Als Jahrgangs- und Schülersprecher kam mir „die Ehre“ zu Gute die anwesenden Eltern, Freunde, Lehrer und Politiker mit einer Abi-Rede zu langweilen.

Meine Abi-Rede

Aber warum sollen nur die sich gelangweilt haben? Ich wünsche euch also viel Spaß beim Lesen und vielleicht auch kommentieren in der Kommentarfunktion. Es sieht übrigens mehr aus, als es ist. Meine sechs Moderationszettelchen waren die Hälfte eines DIN5-Blattes. 😉

Abschlussrede Abitur

Seite 1

Sehr geehrte Eltern, Geschwister, Lehrkräfte, Gäste, Damen und Herren, Abiturientinnen und Abiturienten,

auch ich möchte Sie im Namen der Schülerinnen und Schüler, sowie der Schülervertretung unserer Schule bei der Abschlussfeier begrüßen. Ich danke Ihnen und Euch, dass ich diese kurze Rede halten darf.

Als man mich bat die Laudatio zu halten und ich anfing sie zu schreiben, musste ich feststellen, dass es gar nicht so einfach ist, drei Oberstufenjahre in nur fünf Minuten wiederzugeben.

Immer wieder änderte ich die Laudatio, oder fing neu an sie zu schreiben – das letzte Mal heute Nacht, nachdem ich die Abizeitung durchgelesen habe.

Drei, bei einigen auch mehr, zum Teil anstrengende, mal freudige, mal ernste und auch traurige Oberstufenjahre liegen hinter uns.

Drei Jahre, in denen wir uns nie ganz sicher waren, ob wir es bis zum Abi schaffen werden.

Fast die Hälfte von denen, die seit Beginn der „elften“ dabei waren, sind abgegangen oder haben ein Jahr wiederholt.


Seite 2

Frau Blank schrieb in der Abizeitung, dass sie erst dadurch „richtig Kenntnis vom Abgangszeugnis schreiben“ erhalten habe, weil so viele Schülerinnen und Schüler von uns, in der Zeit, als sie Klassenlehrerin in ihrer 11c war, abgegangen wären.

Herr Dr. Koch erwähnte einmal, dass in seinem Chemie- LK nur etwa 40% das erste Jahr durchgehalten hätten.

Dass wir so wenige geworden sind, hat uns aber nicht geschadet, vielmehr sind wir durch die „kleiner gewordenen“ Kurse effektiver geworden. – Wenn wenn es einige anders sehen mögen.

Unsere Lehrkräfte haben die drei Jahre, die eine oder der andere mehr oder weniger, unsere Launen so genommen, wie sie waren. – Besonders meine Launen. –

Auch wenn es Probleme gab, die es bei fast jedem länger, andauerndem „Zusammensein“ gibt, ertrugen sie diese und waren nicht lange schlecht gelaunt oder gar nachtragend.

Ich denke, dass es jeder Lehrenden irgendwie doch Spaß und Freude gemacht hat, bei uns zu unterrichten.

Ich denke nicht, dass man bei uns sagen müsste, „abientibus nihil nisi bene“, man solle über die abgegangen nichts Schlechtes sagen, denn es gibt nichts Schlechtes über uns zu sagen.

Wie wir von den Lehrkräften gelernt haben, lernten sie auch von uns.


Seite 3

Sie, liebe Lehrkräfte haben uns in drei Oberstufenjahren, die wir beisammen waren, ein vernünftiges „Rüstzeug“ für unsere Zukunft in die Hand gereicht.

Sie haben uns ein umfangreiches Wissen mitgegeben, das uns ermöglicht kritisch zu sein, zu hinterfragen, ob etwas Sinn macht und es stimmt, was man uns „Weiß machen möchte“. Sie haben uns gelehrt Wahrheiten und Unwahrheiten zu erkennen.

Ist es eine Unwahrheit, wie unser LK- Lehrer Herr Dr. Koch immer pflegte zu sagen, so haben Sie uns gelehrt, diese zu erkennen und mit Worten richtig zu stellen, oder auch einfach nur „nein sagen“ zu können.

Wir haben zusammen drei wunderbare Jahre verbracht, die man, wenn man in sich hineinschaut, nicht missen möchte.

Dafür sollten und können wir unseren Lehrkräften nur danken. Ohne Sie wären wir nicht so weit gekommen und hätten heute nicht unser Abitur.

Im letzten Jahr war das Motto, nach unserem alten Lateinlehrer gehalten: „Alea iacta est“, der Würfel ist gefallen – und man könnte es auch dieses Jahr sagen.


Seite 4

Ich glaube aber nicht, dass es so ist. Vielleicht gilt das für das Abi, aber ansonsten ist der Würfel erst geworfen worden. Er befindet sich im Flug, denn mit dem Abi können wir beginnen.

Ab heute haben wir das Recht darauf zu studieren und den Würfel so zu lenken, dass er noch lange nicht fällt.

Wir haben die Möglichkeit ihn immer wieder anzustubsen, in dem wir uns ständig verändern und lernen. Der Würfel ist erst gefallen, wenn es in unserem Leben kein zurück mehr gibt, wenn unser Leben starr wird oder endet.

Ich hoffe, jede und jeder von uns hält sich die Möglichkeit vor, dass das Leben nicht starr wird, dass es sich jederzeit verändern kann. Bleiben wir dort stehen, wo wir heute sind und verändern uns nicht mehr, wird nicht nur unser Leben sehr eintönig, sondern auch die Welt bleibt stehen.

Wir haben mit dem Abitur die Möglichkeit die Welt so zu verändern, wie wir sie haben möchten.

Ich weiß von vielen, dass die Welt, so wie sie heute ist, ihnen –nein, uns – nicht gefällt und dass wir diese ändern wollen. Vieles lief und geschieht nicht, wie es sein sollte. Wir haben die Chance dies in den nächsten Jahren zu ändern. Wir sind jetzt ein Teil der Elite dieser Welt, wie man uns über die Jahre hinweg immer wieder versicherte.


Seite 5

Die meisten von uns haben gute Ideen, wie sie es schaffen könnten. Natürlich geht das nicht von „jetzt auf gleich“. Es braucht Zeit, aber wenn wir den Würfel in der Luft halten und „dran bleiben“, können wir es schaffen.

Jeder von uns sollte es schaffen, die Welt zu verändern.

Ob wir nun studieren oder eine Ausbildung beginnen, überall können und werden wir, wenn es manchmal auch nur in kleinen Schritten geschieht, die Welt verändern.

Es gibt so eine Unart, die man gerne bei einer Preisverleihung nutzt ist, man dankt jedem und allem. Ich finde, man könnte es jetzt auch einmal nutzen.

Im Namen unseres Jahrganges möchte ich noch einmal allen Lehrkräften wie (Namen der Lehrkräfte) und den vielen anderen Lehrkräften, die ich jetzt vergessen habe, oder von denen ich nichts wusste, dafür danken, dass sie uns unterrichtet und Wissen mitgegeben haben. Danke!


Seite 6

All meinen Mitschülerinnen und Schülern danke ich auch. Wir waren ein „geiler“ Jahrgang. Ihr seid die beste Schule, das beste Internat, in dem ich je war – und ich war auf vielen Schulen bis zum Abi. Wir sind untereinander zu einem großen Teil sehr gute und viele auch beste Freunde geworden. So einen Zusammenhalt, wie wir ihn präsentierten, gibt es nur selten.

Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft und viel Erfolg in eurem weiteren Leben, ob ihr nun eine Ausbildung beginnt, studiert, ein Jahr ins Ausland geht, oder was auch immer ihr macht.

Vielleicht trifft man sich irgendwann zwischen hier, „New York“ oder dem Rest der Welt wieder.

Denkt daran: „suae quisque fortunae faber est“ – jeder ist seine Glückesschmied.

Valete, wie Herr Dr. Koch zu pflegen sagt,

Lebt wohl, macht es gut und bis irgendwann…


Abschlussworte zur Abi-Rede

Das war also meine Abi-Rede, ein paar Namen habe ich entfernt. Ich denke, das ist für euch nicht so wichtig. Meine Mitschüler:innen werden schon wissen, über wen ich sprach. Sie waren schließlich bei der Abi-Rede und vor allem die Jahre bis zum Abi dabeo.. 😉

Greetz

Autogramm von HoernRockz

Kommentar verfassen