CSD Hamburg 2025: „Wir sind hier, um zu bleiben. Queere Menschen schützen.“

Titelbild Hamburg Pride 2025 (in Teilen mit AI bearbeitet)

Impressionen vom CSD Hamburg 2025

Am 2. August war es soweit – Hamburg hat Geschichte geschrieben. Beim 45. Pride in der Hansestadt gingen laut Polizei & Veranstaltern rund 260.000 Menschen auf die Straße. Der CSD war in Hamburg nie größer – aber in Teilen aus selten nasser.

📢 Das Motto und seine Message

Unter dem Motto „Wir sind hier, um zu bleiben. Queere Menschen schützen.“ machte Hamburg Pride klar: Queere Communities sind keine Modeerscheinung, sondern dauerhafte Bestandteile unserer Gesellschaft. Sichtbarkeit ist gleich auch ein Schutzschild.

Hamburgs Erster Bürgermeister Tschentscher

Die Kampagne formulierte klare Forderungen: Ergänzung von Artikel 3 GG um „sexuelle und geschlechtliche Identität“, besseren Schutz im öffentlichen Raum und flächendeckende Aufklärung.
Gerade in der in der aktuellen Zeit und den Geschehnissen ist das aus meiner Sicht sehr wichtig.

⚠️ Nie waren Prides, also CSD so wichtig wie heute

Übrigens, die Meinung, die ich noch als Jugendlicher vom CSD hatte und man im Blog finden kann, habe ich mittlerweile geändert. Schauen wir uns doch mal um, nie war es so wichtig über queeres Leben aufzuklären, wie heute. Damals dachte ich: „Warum so laut, so bunt, so schrill?“ Heute weiß ich: Genau das braucht es. Und zwar mehr denn je.

Denn wir leben in einer Zeit, in der queere Rechte weltweit wieder unter Druck geraten – in Ländern wie Ungarn, Polen, den USA oder Italien werden trans Menschen gezielt entrechtet, in Teilen die Existenz abgesprochen, Drag-Performer:innen diffamiert, queere Aufklärung verboten oder zurückgerollt. Auch in Deutschland ist queerfeindliche Gewalt wieder auf dem Vormarsch, mit Zahlen, die Jahr für Jahr steigen.

Deshalb ist es keine Option, „leiser“ zu werden. Deshalb brauchen wir CSDs. Sie sind laute Mahnung, öffentliche Solidarität, emotionale Selbstermächtigung und queere Volksbildung in einem. Sie holen queeres Leben aus den Filterblasen, hinein in die Fußgängerzonen, Innenstadtachsen und Newsfeeds.

Prides zeigen jungen queeren Menschen: Du bist nicht allein. Sie geben queeren Kids, die gerade noch heimlich ihr erstes „Bin ich vielleicht…?“ googeln oder heute eher ChatGPT berfragen, Sichtbarkeit und Hoffnung. Und sie konfrontieren die cis-heteronormative Mehrheitsgesellschaft mit der Tatsache, dass „anders sein“ keine Provokation ist, sondern Realität.

CSDs sind politisch. CSDs sind Überleben.
Sie sind der bunteste Protest, den diese Welt je gesehen hat – und wir brauchen ihn. Jedes Jahr. Immer wieder.

🌧️ CSD im Regen: Na und?

Und ja, dieses Mal gabs leider auch typisches hamburger Wetter. Es hat geregnet und das stellenweise nicht zu knapp. Zwischen 15 und 16 Uhr wurden die Teilnehmenden von einem, nee, mehreren dicken Schauern überrascht – Capes, transparente Ponchos und Regenschirme wurden so zum modischen Statement.

Aber trotzdem blieb die Stimmung ausgelassen, und gerade in diesen Momenten hat man gespürt: Das hier ist mehr als nur Party. Wer sich im strömenden Regen mit Regenbogenflagge auf dem Rücken, Glitter im Gesicht und politischer Botschaft auf dem Schild nicht aufhalten lässt, zeigt Haltung und das im wortwörtlichen Sinn. Es war Pride mit Gänsehaut – nicht wegen des Wetters, sondern wegen der Energie, die zwischen den Menschen geherrscht hat.

Auch im Starkregen kann man ein Zeichen setzen

Die Gruppen machten einfach weiter, Trucks spielten unbeeindruckt ihre Sets, und tanzende Menschen auf den Straßen trotzten dem Regen, als wäre genau das Teil der Message: „We’re here, we’re queer – rain or shine.“

🚦 Fakten & Zahlen in Kurzform

  • 260.000 Teilnehmende – der bislang größte CSD in Hamburg.
  • Rund 100 Gruppen dabei, darunter etwa 60 Trucks von Parteien, Vereinen und Firmen quer aus der Gesellschaft
  • Start der Demo sollte um 12:00 Uhr in der Lübecker Straße (zwischen Mühlendamm & Wartenau) sein, begann aber, wie es bei Großveranstaltungen nicht gänzlich unüblich ist, etwas später.
  • Route führte das erste Mal nicht über die Lange Reihe, sondern Lübecker Straße → Steindamm → Kreuzweg → Adenauerallee → Steintorwall → Steinstraße → Bergstraße → Mönckebergstraße → Steintorwall → Glockengießerwall → Lombardsbrücke und dann ging es für die Teilnehmenden auf den Jungfernstieg

🚧 Why Route Change?

Die Demo verlief, wie erwähnt das erstmals nicht mehr durch die Lange Reihe, das früherer Herzstück-Abschnitt in St. Georg und um ehrlich zu sein, war das auch immer eines meiner Highlights. Aber laut Veranstalter zu eng für wachsende Teilnehmer‑Massen. Sicherheitsbedenken zwangen die Organisator:innen zur neuen Route, die jetzt mehr Stadtviertel sichtbar machen soll. Trotz Umstellung: viel Empowerment & Vielfalt zu sehen.

🧑‍🤝‍🧑 Community, Politik & Inklusion

Die Parade war politisch klar aufgestellt – Erster Bürgermeister Peter Tschentscher, die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank, die ehmailge Grünen-Vorsitzende und aktuelle Bundestagsabgeordnete Ricarda Lang waren unter anderem dabei und viele Plakate, Trucks und Menschen, die gegen die aktuelle Anti-Queere-Politik protestierten.

Dabei wurde Inklusion großgeschrieben. So gab es,

  • Live-Audiodeskription via CSD Radio Hamburg für Menschen mit Sehbehinderung
  • Inklusionstruck mit rollstuhlgerechtem WC & Hebebühne – DJ:nensound inklusive
  • Hamburg Pride Bus für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen

So konnte jede:r sichtbar und mittendrin sein, nicht nur dabei sein.

🌈 Stimmung & Impressionen

Es war trotz Regen eine Farbexplosion deluxe: Menschen in Glitzer, Regenbogenflaggen, kreative Kostüme – die Stimmung war ausschweifend, solidarisch und laut. Auf den Trucks drückten unzählige Gruppen ihre Haltung aus, Eltern winkten, Freund:innen tanzten, und die Hamburger Innenstadt vibrierte.

Klare Botschaft!

📷 Impressionen des CSD 2025

Hier siehst du einige Impressionen. Für mehr Fotos & Infos check das Hamburg Pride Magazin oder Artikel wie beim Hamburger Abendblatt.

✨ Fazit: Warum dieser CSD so wichtig war

Er zeigt: Queere Menschen sind hier und sichtbar. Sie bleiben. Und sie verteidigen ihren Platz aktiv & sichtbar. Die Rekord-Teilnahme war Ausdruck von Empowerment, Solidarität und gesellschaftlicher Präsenz.

Mit einer neuen Route und starkem Fokus auf Inklusion hat der CSD Hamburg 2025 nicht nur gefeiert, nein, er hat auch Zeichen gesetzt. Politisch, persönlich und mit viel Herz. Hamburg zeigt Haltung.

Warst du auch auf dem CSD in Hamburg dieses Jahr? Erzähle doch von deinen Eindrücken in den Kommentaren. Was hat dir gefallen? Hat dir was gefehlt? Hast du etwas tolles oder nicht so tolles erlebt?
Lass uns darüber reden.

Dein

Autogramm von HoernRockz

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